• Editorial
    Haben, haben, haben

    «Schöne Dinge», Vorstadttheater Basel, Foto: zVg

    PROZ, Februar 2025

    Sabine Knosala

    Schöne Dinge sind schön. Musste man früher noch mühsam von Laden zu Laden rennen, um einzukaufen, geht es heute viel einfacher: Bequem wird zu Hause vom Sofa aus online bestellt, was das (Shopping-)Herz begehrt. Die Auswahl ist riesig, der Einkauf jederzeit möglich und das Bestellen denkbar einfach – Wünsche per Mausklick erfüllen quasi. Es folgt das sehn­süchtige Warten auf das Päckli und danach nicht selten die Ernüchterung: Der neue Pulli kratzt, die Handtasche ist viel schwerer als gedacht und das Elektronikteil war nur darum so günstig, weil es Schrottwert hat. Am Schluss wandert der ganze Kram retour – mit entsprechenden Folgen unter anderem für die Umwelt.

    Das bekommen auch unsere Jüngsten mit, und genau da setzt die neue Produktion «Schöne Dinge» des Vorstadttheaters Basel an. Die PROZ hat sich mit dem Regisseur Matthias Grupp und der Dramaturgin Ronja Rinderknecht darüber unterhalten, wie man das Thema «Konsum-Wahnsinn» für ein Publikum ab sechs Jahren aufbereitet.

    Was sind europäische Werte?

    Komplex ist auch das Vorhaben von Vadim Jendreyko. Der Basler Dokumentarfilmer hat sich für sein neuestes Werk auf die Suche nach Europa begeben. Wir verraten in dieser Ausgabe, was er gefunden hat und wie der Filmtitel «Das Lied der Anderen» zu verstehen ist. 

    Zudem weisen wir auf das Konzert «Davidovsky+» des Ensembles Phoenix Basel hin, das fünf Jahre nach Corona endlich stattfinden kann, haben für Sie den lyrischen Dialog «Und überlaut die Zikaden» gelesen, in dem man mehr über die Poesie der Ameisenstrassen erfährt, und stellen die Ausstellung «Verso» im Kunstmuseum Basel vor, die sichtbar macht, was sonst verborgen bleibt.

    Nun wünsche ich Ihnen viel Freude an schönen Dingen – nicht nur an denen, die man besitzen, sondern auch an jenen, die man erleben kann.

     

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